HERMANNUS (HERMAN) JANTINUS VAN VEEN, (Utrecht, 14. März 1945) ist ein niederländischer Künstler. Er spielt Geige, singt, schreibt, komponiert, schauspielt, führt Regie, malt und ist aktiver Verteidiger der Kinderrechte.
Er wuchs als einziger Junge in einer Arbeiterfamilie auf und studierte am Utrechter Konservatorium Geige, Gesang und Musikpädagogik. 1965 gab er sein Theaterdebüt mit dem musikalisch-clownesken Soloprogramm Harlekijn. Seither reist er um die Welt und spielt seine Vorstellungen in vier Sprachen. Er wurde der geistige Vater von Alfred Jodocus Kwak, einem tapferen Wasserland-Entchen, das durch eine 52teilige Fernsehserie weltweit zu einem Begriff wurde.
Von seiner Hand erschienen bis heute 178 CDs, 21 DVDs, um die 70 Bücher, dutzende Drehbücher, unter anderem für die Spielfilme Uit elkaar und Nachtvlinder sowie für die Musiktheatervorstellungen Jukebox, die Kamerrevue, Lune, The First Lady(gemeinsam mit Lori Spee), Chanson de Daniel, Mata Hari, Windekind, Een Dag in September und Juliette.
Seit seinem 17. Lebensjahr ist er in Folge Ehrenamtlicher, Vorstandsmitglied und Goodwill-Botschafter von UNICEF. Zudem gründete er verschiedene Organisationen, darunter die Stiftung Colombine, die Stiftung Alfred Jodocus Kwak, die Stiftung Roos, die Herman van Veen-Stiftung Deutschland und Lot's Foundation. All diese Organisationen setzen sich für die Rechte des Kindes ein und bitten um Aufmerksamkeit mittels Wissensvermittlung und bescheidener Projekte in Entwicklungsländern und Europa.
Herman ist Träger des Louis Davidsrings, den er 1976 aus den Händen von Wim Kan empfangen durfte. 1993 wurde er durch die Königin zum Ritter des Ordens von Oranje Nassau geschlagen. 1999 bekam er im Namen des deutschen Bundeskanzlers das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens für seine besonderen Verdienste um die deutsch-niederländischen Beziehungen. 2008 wurde Herman königlich zum Ritter im Orden des Niederländischen Löwen ernannt. Die Freie Universität Brüssel verlieh ihm Ende 2009 ein Ehrendoktorat als Zeichen der Würdigung seiner internationale Karriere und sein gesellschaftlichen Engagements.
Er empfing die Goldenen Kamera (Alfred Jodocus Kwak), einen Silbernen Bären (Berliner Filmfestival), acht Edisons, den Radio 2 Zendtijdpris 2002, den Prix d'Humanité, den Grand Prix de l'Académie Charles Cros de Littérature Musicale 2003 für die Theatervorstellung und die CD Chapeau, den Prix de l'Organisation Internationale de la Francophonie 2003 für die CD Chapeau und diverse Preisen bei The International TV- und Filmfestival in New York. Am 14. März 2010 erhielt Herman van Veen den Edison Oeuvrepreis Kleinkunst für sein enormes Gesamtwerk, sein Geigenspiel und seine außergewöhnlichen Verdienste um die niederländische Musik, im Jahre 2012 empfing er den Münchhausen-Preis.
Im Jahre 2004 wurde ihm die World Peace Flame überreicht, ein Symbol für Frieden, Freiheit, Einheit und Wahrheit, inspiriert von der ewigen Flamme, die im Hause von Mahatma Gandhi brennt. Der Club von Budapest verlieh van Veen 2005 den Planetary Consciousness Award, eine Ehrung, die auch Michail Gorbatschow und Nelson Mandela zuteil wurde. Im selben Jahr erhielt er aus den Händen von Sabine Christiansen die Martin-Buber-Plakette 2005 für die Art und Weise, wie er sich mit Respekt und Liebe um die Mitmenschen bemüht. Diese, im Jahre 2002 ins Leben gerufene, Auszeichnung wurde zum ersten Mal Altbundeskanzler Helmut Schmidt und 2007 der Menschenrechtaktivistin und Topmodell Waris Dirie verliehen. Im Jahre 2012 wurde Herman van Veen in Würdigung seines Engagements für die Menschenrechte und das Wohlbefinden des Kindes in unserer Gesellschaft von der Martin-Buber-Universität Brüssel/Kerkrade zum Professor honoris causa ernannt.
Nach dem Tod seiner Eltern hat Herman van Veen angefangen zu Malen. Er erschafft vorwiegend monochrom abstrakte Werke, Bilder, die in einer Anzahl europäischer Galerien und Museen zu sehen sind.
Im Februar 2008 wurde eine niederländische Briefmarke von ihm herausgebracht. Im Frühling 2010 ist in den Niederlanden eine Rose nach ihm benannt, ein Meilenstein, der - nach eigener Aussage - die Hälfte seines Lebens markiert.